Namen vergessen, aber superselten

Kangaroo auf der Duene

nicht gefaehrlich

Auf intensiver Nachfrage hin, inwiefern die Froesche, Schlangen, Spinnen und (mehr oder weniger) Eidechsen giftig seien, fuehle ich mich nun verpflichtet, euch etwas konkreter vom
animalischen Leben im Outback zu berichten.
Die bekannteste und meist verbreiteste Spezies ist natuerlich die Gruppe der Kangaroos. Diese findet man hier ueberall mehr oder weniger lebendig, platt oder noch am Huepfen.
Um unser Haus herum sind allerdings mehr Wallabies, die mit den "weissen Punkten am Schwanz" (das ist uebersetzt). Bekanntlich sind weder die Kangaroos noch Wallabies giftig und im Normalfall, wozu die Tollwut nicht gehoert, beissen diese auch nicht, da es Pflanzenfresser sind.
Dies allerdings beudeutet keineswegs, dass sie nicht gefaehrlich sind! Sie sind beruechtig fuer grosse Unfaelle und treiben sich gerne in der Nacht mitten auf der Strasse herum. Auch sind sie eine grosse Plage fuer die Farmer, das sie die Felder kaputthuepfen und die Muelltonnen umkippen. Heisst also, sie werden geschossen wie bei uns die Rehe.
Nun zu den Emus. Diese sind ein sehr friedliches und vor allem grosses Voelkchen. Sie stehen mitten in den Feldern, egal zu welcher Tageszeit, und werfen Schatten in das ach so sonnige Land, welches diesen allerdings wenig ausmacht.
Letztendlich sind sie wie Straeusse (ist das wirklich der Plural von Strauss?): gross und beeindruckend elegant. Habe allerdings noch keinen Emu mit dem Kopf im Sand entdeckt.
Nun zu den Koalas. Ich muss zugeben, dass ich die Schokokoalas im Supermarkt, Geschmacksrichtung Milch oder Schoko, weitaus oefters gesehen (und natuerlich auch gegessen) habe, als ein echtes Exemplar.
Ich gebe zu: noch keinen Koala gesichtet... Aber das kommt noch!
Das Naechste sind die Schlangen. Ich habe exakt eine gesehen, die war rot, tot und lag in einem Teich, an dem wir auf unserer Reise nach Queensland-Gold Coast vorbeigefahren sind.
Darum bin ich allerdings auch ganz froh, denn Schlangen sind sicher nicht meine liebsten Haustiere, fuer Jaap allerdings schon: Er besitzt ein montroeses Gummitier, welches einer echten Schlange verteufelt aehnlich sieht. So kommt es oftmals vor, dass ich mich nicht aufs Trampolin traue in der festen Ueberzeugung, dass dort eine Schlange liegt...
Die Schlangen hier sind sehr wohl giftig, natuerlich nicht alle, aber viele. So oder so, jede Schlange, die hier gesichtet wird, wird gegen das Gesetz sofort erschlagen, erschossen oder was weiss ich. Man weiss ja nie!
Spinnen. Ja, Spinnen sind hier so eine Sache. Es gibt hier wohl eine giftige Spinnenart, die schwarze mit dem roten Ruecken. Die allerdings ist nicht groesser als meine Zeigefingerkuppe und auch nur in Rumpelkammern oder unter irgendwelchen seit Jahren nicht bewegten Gegenstaenden aufzufinden. Gesehen habe ich sie noch nicht. Aber dafuer habe ich schon viele in Queensland gesichtet! Z.B. eine wirklich vogelspinnenaehnliche Riesenspinne nur in grau. Sie hat mich ein wenig an Herr der Ringe Teil 3 erinnert. Diese war allerdings schon tot und nicht giftig.
Gelernt also: Je groesser und giftiger Spinnen hier aussehen, desto weniger giftig sind sie.
Nun zu meinem urspruenglich groesstem Besorgnis: die Froesche.
Diese sprunghaften Wesen haben mich nie sonderlich interessiert. Wenn ich ihnen mal ungewollter Weise begegnet bin, bin ich einfach einen grossen Bogen um diese gegangen und ihren Spruengen ausgewichen.
Nun allerdings, seitdem ich hier im Outback in meinem kleinen eigenen Haus lebe, muss ich mich mit diesen Kreaturen, die nur einen guten Zweck erfuellen, naemlich Insekten zu fressen, tagtaeglich auseinandersetzen.
Sie empfinden mein Badezimmer scheinbar als eine grosse, gruene und wasserreiche Oase. So kommt es also jeden Abend zu langen und intensiven Kaempfen mit dieser Spezies.
Nachdem ich es also eines Abends auf eigene Faust geschafft hab, mit meinem Flipflop eines dieser Tiere aus meiner Wohnung zu kicken und dieses Ungetuem dann auf den Treppenstufen vor dem Haus Fluessigkeit verlor, ist es um mich geschehen: Ich war und bin der festen Ueberzeugung, diese Tiere sind giftig und boese.
Jolmer hat mir fest und ehrlich versichert, dass dies nur Froschpipi war, aber ich kann mir einbfach nicht vorstellen, dass Froesche trinken und dementsprechend auch Pipi ausscheiden koennen.
Meiner festen Ueberzeugung entgegen sagt allerdings nicht nur Jolmer, dass es hier bei uns keine giftigen Froesche gibt, sondern auch mein schlaues Buch ueber alle giftigen Tiere Australiens stellt nur eine Froschart vor, die giftig ist und zugleich im Urwald lebt.
Meine Theorie also: In der Theorie gibt es hier in unmittelbarer Naehe keine giftigen Froesche, allerdings kann hier auch keiner verneinen, dass es hier mal einen Urwald gegeben hat. Zumindest der Anzahl der verdorrten Baeume nach.....
So oder so. Ich werde den Kampf nicht aufegeben.
Mein wirkliches liebgewonnenes Haustier ist mein Hausgekko. Dieser ist jeden Abend, wenn man das Licht anmacht und sich schnell umsieht, in meinem Wohnzimmer zu finden. Gekkos bringen Glueck und Frieden in das Haus, da sie alle Insekten essen und von guter Luft zeugen. Nun, der Funktion nach also nicht weitaus anders als Froesche, aber Gekkos springen halt nicht und beiben wirklich nur an der Wand. Also immer schoen weit weg von meinem Bett und meinen Fuessen.
Ich muss sagen, dass es schwirig ist, ein Ende zu finden, denn fast jeden Tag entdecke ich neue interessante Tiere, die Angst und Schrecken in Deutschland ausloesen wuerden, kaemen sie aus dem Busch gekrabbelt... Lizzards und Leguane (mindestens einen halben Meter gross) sind noch harmlos:)
Doch auch als stinknormale Nordeuropaeerin werde ich mich nicht unterkriegen lassen und weiterhin mutig (wenn auch immer mit Stiefelchen) in die Natur stapfen...
Liebste Gruesse und Sonnenstrahlen aus dem beinahe 40 Grad warmen Colly...
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